„Die Jesuiten bekämpfen selbstverständlich aufs wütendste die freimaurerischen Gemeinden, die freimaurerischen Gemeinden bekämpfen aufs wütendste die Jesuiten-Gemeinden; aber Obere der Freimaurer und Obere der Jesuiten-Gemeinde gehören den höheren Graden einer besonderen Bruderschaft an, bilden einen Staat im Staat, der die anderen umfasst.
Denken Sie sich, was man in der Welt wirken kann, wenn man so wirken kann, dass man auf der einen Seite zum Beispiel der Obere einer freimaurerischen Gemeinde ist, die also als Instrument dient, um zu wirken, und man sich verständigen kann mit dem Oberen einer Jesuiten-Gemeinschaft, um eine einheitliche Handlung vorzunehmen, die nur vorgenommen werden kann, wenn man einen solchen Apparat zur Verfügung hat: Auf der einen Seite lässt man los die Brüder Freimaurer, die durch alle Kanäle irgendetwas furchtbar stark vertreten. Das muss vertreten werden. Wenn man aber nur auf der einen Seite die Stiere loslässt, dann, nicht wahr, wird es nichts. Man muss auf der anderen Seite die Sache bekämpfen lassen mit demselben Feuer, mit demselben Enthusiasmus. Denken Sie, was man wirken kann, wenn man einen solchen Apparat zur Verfügung hat! In einer besonders wirksamen Weise zum Beispiel ist gewirkt worden mit einem solchen Apparat, der zu gleicher Zeit Jesuiten und Freimaurerisches in Bewegung setzte, ohne dass man auf der Jesuitenseite und ohne dass man auf der freimaurerischen Seite etwas wusste davon, in einem gewissen Lande, das ja so etwa im Nordwesten von Europa liegt, zwischen Holland und Frankreich. (...) [1] (... damit müssen wohl Belgien und die Verwirrungen, die zum Ersten Weltkrieg geführt haben, gemeint sein: Noch in der Nacht vom 3. auf den 4. August 1914 hätte der Krieg im Westen vermieden werden können, wenn England wirklich neutral gewesen wäre, denn es hatte keine Verpflichtung gegenüber Belgien, bei einem Durchmarsch der Deutschen einzugreifen. Dadurch, dass von England diese Neutralität, welche durch Außenminister Sir Edward Grey, einen Freimaurer, versprochen wurde, gebrochen hatte, zwang es Deutschland, den Schlieffenplan zu aktivieren, was dann zum Kriegsausbruch führte. Die Engländer hätten es in der Hand gehabt, die Westfront ruhig zu halten. A.d.V. [2]) (...)
(...) Da waren besonders starke Wirkungen ausgegangen – nicht in der allerletzten Zeit, aber lange Zeit hindurch –, die sich sowohl der einen wie der anderen Strömung bedienten und die gar mancherlei wirken konnten.“
[1] Steiner, Rudolf: Zyklus GA 167: Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste. 12 Vorträge in Berlin 1916. Seite: 104.
[2] Ludwig, Emil: Juli 1914. Berlin 1929. S. 193.